. Trag-/Taschenwagen-Einheit Sdggnos /Sdggmrs 739 /744»Papagei«
Die Vorgeschichte
In den 1980er Jahren erfolgte bei den europäischen Staatsbahnen resp. den mit eigenem Rollmaterial arbeitenden KV-Operateuren die Einführung von Doppelwagen für den Transport von Containern und Wechselbehältern, später auch Sattelanhängern. Nach der französischen Novatrans 1987 begann auch die damalige Deutsche Bundesbahn mit der Entwicklung entsprechender Waggonkonstruktionen.

Mit dieser Aufgabe betraut wurden die Kombiwaggon Projekt-Gesellschaft und das Bundesbahn-Zentralamt Minden. Die »alte«* Kombiwaggon war eine 1986 gemeinsam vom deutschen KV-Operateur Kombiverkehr und der DB gegründete Gesellschaft – ab 1990 als GmbH organisiert und damit aus Behördenzwängen befreit – die den Kombinierten Verkehr privatwirtschaftlich ausrichten sollte.
(Später stiess auch noch die von der Deutschen Bundesbahn gegründete »alte«* Transfracht als Gesellschafter hinzu. Transfracht war für den nationalen Containerverkehr sowie als Agent für die von den europäischen Staatsbahnen gemeinsam betriebene Intercontainer zuständig. Die Kombiverkehr wiederum war und ist der deutsche KV-Operateur, gegründet 1969 auf Initiative der Bundespolitik und mit Deutscher Bundesbahn, jetzt Deutscher Bahn, sowie etwa 270 Spediteuren als Anteilseigner.)

Als erstes Projekt wurden von der Kombiwaggon bereits Ende 1987 die ersten 300 Einheiten des Gelenktragwagen Sggnos 715 (später Sggmrs 714/715) bei Waggon Union Berlin beschafft. Dieser, bis 1994 in insgesamt 1.550 Einheiten beschaffte Waggon ermöglicht mit 2x 16,10m Ladelänge zwar die (wirtschaftliche) Beladung mit allen Container- und Wechselbehältergrössen – mangels Tasche jedoch nicht mit Sattelanhängern.

Der Sdggnos /Sdggmrs(s)
Daher lies die Kombiwaggon den Sggnos zu einem kombinierten Taschen-/Tragwagen weiterentwickeln, bei dem eine Waggonhälfte als Trag- und die andere als Taschenwagen ausgeführt ist. 1991/92 lieferte Talbot Aachen insgesamt 270 Einheiten der als Sdggnos 744 (später Sdggmrs 744) bezeichneten Bauart.
Während die Tragwagenhälfte konstruktiv dem Sggnos 715 entspricht, wurde die Taschenwagenhälfte abgeleitet aus den zur selben Zeit, ebenfalls bei Talbot Aachen beschafften vierachsigen Taschenwagen T3, Typ 1b nach UIC 571-4. Desweiteren weisen die genannten sowie der später aus dem Sdggnos entwickelte Doppel-Taschenwagen T2000 viele gemeinsame Merkmale auf. Für den Taschenbereich gilt dieses auch für die von der Hupac beschafften Taschenwagen T4.

Nachdem Kombiverkehr und Transfracht bis 1996 aus der Kombiwaggon ausgeschieden waren und die Kombiwaggon selbst 1996 als Folge der Bahnprivatisierung auf die DB Cargo verschmolzen worden war, gelangten alle Einheiten in den Bestand von DB Cargo (inzwischen Railion -> Railion DB Logistics –>
DB Schenker)
. Für schnelllaufende KV-Leistungen wurden bis 1997 30 Einheiten hergerichtet für Vmax 140 Km/h und als Sdggmrss 739 umgezeichnet.

Neben den an die Kombiwaggon gelieferten Einheiten beschaffte auch die »alte«* Ökombi, der damalige österreichische KV-Operateur, 100 Einheiten dieses Waggontyps. Nach vollständiger Übernahme der Aktivitäten durch die ÖBB-Tochter RailCargoAustria (RCA) gelangten die noch vorhandenen 97 Einheiten zur RCA-Tochter Industriewaggon GmbH (IWAG) und werden von dort aus für die KV-Leistungen der RCA disponiert.

Papagei
Alle Einheiten des Sdggnos /Sdggmrs(s) – auch die an die Ökombi gelieferten – sind in den Hausfarben der alten Kombiwaggon gehalten: RAL enzianblau (Wagenkasten Tragwagenhälfte), RAL gelborange (Wagenkästen Taschenwagenhälfte), RAL graubraun (Drehgestelle) lackiert. Anbauteile wie Rangierergriffe und Seilanker tragen als Signalfarbe RAL goldgelb. Entgegen den Lackierplänen, die hier ebenfalls RAL goldgelb vorsehen, wurden die Klappriegel beider Wagenhälften in der jeweiligen Rahmenfarbe lackiert.
Die auffällige Farbgebung verschaffte dem Sdggnos /Sdggmrs(s) beim Betriebspersonal sehr schnell den Spitznamen »Papagei«.

*»Alte« vs. »neue« Gesellschaften
Die Nachfolger der »alten« Gesellschaften sind überwiegend reine Vermarkter:

  • Kombiwaggon, als BTS Kombiwaggon inzwischen zu einem Joint-Venture mit der Buss-Gruppe gewandelt und im Mietgeschäft von Waggons, Ladeeinheiten (Wechselbehälter, Sattelanhänger) und Ladehilfsmitteln tätig.
  • Transfracht für Containerverkehre (der seit 1992 nicht mehr nur den Staatsbahnen resp. den von ihnen beauftragen Gesellschaften vorbehalten ist).
  • Ökombi als Tochter der Speditions Holding GmbH, einer weiteren Tochter der RCA, zuständig für die Rollende Landstrasse. Zuvor wurde der unbegleitete kombinierte Verkehr (UKV) an die Intercontainer Austria (ICA) abgegeben und deren RoLa-Verkehre übernommen. (ICA ist ein
    Joint-Venture von ehemals Intercontainer-Interfrigo und ÖBB. Jetzt Speditions Holding (d.h. RCA), Kombiverkehr, MAV Cargo (ab 2008 mehrheitlich wiederum RCA [90%] und GySEV/ROeEE [10%].)

Der Modell-Rollout
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